Theaterwissenschaft

Seminar Integral (BA): Postmigration und ästhetische Praktiken in der Schweiz (H, Ä / TG, D/AA /P, K)

Dienstag, 05.12.2023

Unter dem Begriff der Postmigration verstehen Marc Hill und Erol Yildiz eine Praxis der Wissensproduktion. «Im Mittelpunkt steht eine kritische Reflexion des restriktiven Umgangs mit Migration und deren Folgen, eine widerständige Haltung gegen hegemoniale gesellschaftliche Verhältnisse» (Hill/ Yildiz 2018, 7). In der Auseinandersetzung mit dem Konzept des Postmigrantischen geht es entsprechend nicht um Migration selbst, sondern um die gesellschaftspolitische Aushandlung der Frage, wie eine Gesellschaft sich als Einwanderungsgesellschaft begreift und dabei mit dem Diskurs der Migration umgeht (Foroutan 2019, 19). Wie spiegelt sich diese Haltung und Praxis der Wissensproduktion auf der Bühne wider? Und welche Rolle kommt dem Theater für die Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlichen Selbstverständnis als postmigrantische Gesellschaft zu? Das Seminar verfolgt in einem ersten Schritt die kritische Reflexion und Diskussion des Konzepts Postmigration sowie seine Verankerung in einem weiteren kulturwissenschaftlichen Diskurs. In einem zweiten Schritt wird mit den Studierenden ein Mapping von Theater- und Performancearbeiten in der Schweiz angestrebt, welche sich im weitesten Sinne mit der postmigrantischen Realität der Schweiz auseinandersetzen. Als Beispiele können Institutionen wie das Maxim Theater Zürich, Langzeitprojekte wie ké*sarà Schwarzenbachkomplex in Kollaboration mit INES (Institut Neue Schweiz) oder auch Theaterproduktionen wie Was bisher geschah (Kämpf, Urweider, Nadolska 2021) genannt werden. In einem dritten Schritt soll das Konzept der Postmigration in der theaterwissenschaftlichen Forschung kritisch perspektiviert werden. Die Studierenden setzen sich mit aktueller kultur- und theaterwissenschaftlicher Forschung zum Konzept der Postmigration auseinander und diskutieren dieses entlang konkreter Theater- und Performancearbeiten. Ergänzend dazu werden verschiedene Recherche- und Analysemethoden wie beispielsweise Archivarbeit und Aufführungsanalyse kritisch diskutiert und praktisch angewendet.

Veranstaltungsart:Vorlesung/Seminar
Dozierende(r): Prof. Dr. Alexandra Portmann
05.12.2023:12:15 - 14:00
Ort: Uni Mittelstrasse
Mittelstrasse 43
3012 Bern
1. Etage, Seminarraum 116

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