Vorlesung: Architektur und Städtebau der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts: Deutschland im europäischen Kontext
Dienstag, 05.12.2023
Die zeithistorische Klammer reicht vom Ende des zweiten Weltkrieges bis in die 90er Jahre nach der Wiedervereinigung. Architektur und Städtebau sind durch mehrere politische Umbrüche gekennzeichnet, die widersprüchlich waren, Perspektiven boten, aber auch Beschränkungen auferlegten. Die gesamte Zeitspanne lässt sich in drei Phasen einteilen: Die erste erstreckt sich von der Kapitulation bis zur Gründung zweier deutscher Staaten und erforderte eine erste Neuorientierung. Die zweite Phase, die die Koexistenz beider Staaten (1949–1989) beschreibt, führte spätestens durch den Mauerbau 1961 in verschiedener Hinsicht zu einer starken Polarisierung, die sich jedoch bereits in den ersten Jahren nach der Staatengründung abzuzeichnen beginnt. Die dritte Phase, die das erste Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung umfasst, stellte vor allem Berlin vor große städtebauliche aber auch baupolitische Herausforderungen. Während der Städtebau mehr oder weniger anhand der übergeordneten baupolitischen Diskurse vergleichend darzustellen ist, werden die Lösungen einzelner Bauaufgaben (Verkehrsbauten, Regierungsbauten, Museumsbauten, Konzertsäle etc.) vor allem im historischen Längsschnitt des Typs, jedoch eingebunden in die konkreten städtebaulichen Situationen und die damit verbundenen zeitgenössischen architektonischen Debatten thematisiert. Der europäische Kontext wird durch das Wirken jener deutschen Architekten deutlich, die durch Ausbildung, Migration und eigene Projekte im Ausland wirkten, in ihrem Schaffen internationale Traditionen aufnahmen und/oder durch jene Architekten, die aus anderen Ländern eingeladen wurden in Deutschland zu bauten.
| Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
|---|---|
| Dozierende(r): | PD Dr. Jens Rüffer |
| 05.12.2023: | 16:15 - 18:00 |
| Ort: |
Exakte Wissenschaften (ExWi) Sidlerstrasse 5 3012 Bern B006, Hörsaal |
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