Geschichte

[nach 1800] - Halt: Grenze! Staatsangehörigkeit und Staatsbürgerrechte im 19. und 20. Jahrhundert

Dienstag, 05.12.2023

Sie erhalten Einblick in eine Sitzung der folgenden Vorlesung: Entgegen so mancher Projektion ist das post-nationalstaatliche Zeitalter nicht eingetreten. Ja, "flexible citizenships" (Aihwa Ong) scheinen heutzutage mehr und mehr unerwünscht. Nationalität und ihre Effekte haben auch im Zeitalter der Globalisierung und der EU nichts an Bedeutung verloren. Staatsangehörigkeit entscheidet weiterhin, wer wann welche Grenze überschreiten darf. Sie dient dem jeweiligen Staat als Gestaltungsinstrument von Migrationsoptionen und als rechtliches Differenzierungsmerkmal zwischen eigenen Bürgern und Ausländern. Damit wird nicht nur der Zugang zu den nationalen Ressourcen und Chancen (zu Rechten, aber auch Pflichten) gesteuert, sondern auch die Zusammensetzung der Population selbst bestimmt. Ob Expat oder Flüchtling, den Eliten angehörend oder der Verfolgung und/oder Armut entfliehend: Nicht jeder/jede ist bei der Einbürgerung oder bei der Niederlassung gleich willkommen! Die Gewährung, respektive der eventuelle Entzug der Nationalität dient dem Staat und seinem Verwaltungsapparat auch heute noch - und in den letzten Jahren wieder vermehrt - als wichtiges Instrument zur Konstruktion des politischen und symbolischen Raums.

Veranstaltungsart:Vorlesung/Seminar
Dozierende(r): Prof. Dr. Brigitte Studer
05.12.2023:10:15 - 12:00
Ort: Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
F005, Hörraum

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