BA/MA Sachbereichs-/Regionalübung: Mit Toten leben: Gesellschaftliche Beziehungen und Bedeutungen rund um den Tod
Mittwoch, 06.12.2023
Die soziale Bedeutung von Tod beschäftigt Anthropologinnen und Anthropologen seit den Anfängen der Disziplin. Ihre Ethnographien behandeln den Tod als soziales Ereignis und als Anfangspunkt einer Serie von Ritualen und Praktiken, welche die Beziehung zwischen Lebenden und Verstorbenen verändern. Diese Praktiken trennen Tote von Lebenden und verabschieden sie, drücken aber gleichzeitig oft auch eine fortwährende Verbundenheit aus. Dabei richten sie sich nicht nur an die Toten, sondern immer auch an die Lebenden. Sie bekräftigen Zugehörigkeiten und Grenzen, definieren wirtschaftliche Beziehungen neu und reproduzieren kosmologische Kräfte. Im ersten Teil dieser Übung betrachten wir, wie sich diese Prozesse in unterschiedlichen ethnographischen Kontexten manifestieren und welche kulturelle Logiken, gesellschaftliche Strukturen, und politische Entwicklungen dabei zum Ausdruck kommen. Im zweiten Teil richten wir unseren Fokus auf Bestattungspraktiken in der Schweiz und in Nachbarsländern. Wir fragen, wie wir das Verfassen von Todesurkunden, sich verändernde Friedhöfe, die Arbeit von Bestattungsinstituten, und Begräbnispraktiken im Kontext von Migration und Flucht aus anthropologischer Perspektive verstehen können.
Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
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Dozierende(r): | Dr. Sibylle Lustenberger |
06.12.2023: | 10:15 - 12:00 |
Ort: |
Uni Mittelstrasse Mittelstrasse 43 3012 Bern EG, 016, Seminarraum |
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