Geschichte

Die (Lohn-)Arbeitsgesellschaft am Beispiel der Schweiz

Dienstag, 05.12.2023

Arbeit als soziale Praxis weist historisch und kulturell vielfältige Formen auf, doch seit der Industrialisierung dominiert die Form der Lohnarbeit. Allerdings sind auch andere Arbeitsformen (unbezahlte Arbeit, Sklavenarbeit, Hausfrauenarbeit… und natürlich selbständige Arbeit) nicht verschwunden. Disziplinierung der Arbeiterschaft, Rationalisierung der Arbeitsabläufe, Taylorisierung der Zeitökonomie, Bürokratisierung der Gesellschaft, Flexibilisierung der Anstellungsverhältnisse sind einige der Imperative und Praktiken, welche die Lohnarbeit in den letzten 200 Jahren strukturiert haben. Manchesterkapitalismus, Fordismus und Neoliberalismus haben dazu jeweils zeitspezifische Orientierungs- und Handlungsmuster geliefert. Die Vorlesung wird den strukturellen und organisationstechnischen Veränderungen der Arbeit sowie ihrem normativen und narrativen Bedeutungswandel seit dem 19. Jahrhundert nachgehen. Der Fokus wird sich dabei besonders auf die zunehmende und in den letzten Jahren wieder abnehmende (zuerst kantonale, aber auch internationale) Regelungsdichte im Bereich der Lohnarbeit, das sich wandelnde Verhältnis von Arbeitszeit und Freizeit, die Hierarchisierungs- und Segregationsmechanismen zwischen verschiedenen Kategorien von Arbeitnehmenden (Frauen und Männer, Ausländer und Schweizer…) und allgemein die sozialen, politischen und kulturellen Konflikte rund um die Arbeitsverhältnisse richten.

Veranstaltungsart:Vorlesung/Seminar
Dozierende(r): Prof. Dr. Brigitte Studer
05.12.2023:10:15 - 12:00
Ort: Unitobler
Lerchenweg 36
3012 Bern
F 022, Hörraum

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