Sinnlose Silben? Jodel, Lockrufe und nicht-lexikalische Gesangspraktiken in globaler Perspektive
Dienstag, 03.12.2024
Lieder ohne Worte, in denen sogenannte „sinnlose Silben“ gesungen werden, findet man in vielen verschiedenen Teilen der Welt. Aber sind diese Silben wirklich bedeutungslos? In diesem Seminar untersuchen wir eine Reihe von nicht-lexikalischen Gesangspraktiken und nähern uns ihnen aus musiklinguistischer Perspektive. Wir konzentrieren uns auf Lockrufe, z.B. den alpinen Löckler oder das Riafn und das skandinavische Kulning oder den Lockrop. Wir entdecken nonverbale, syllabische Kommunikationssysteme, z.B. das US-amerikanisches Hollering. Wir untersuchen die musikalische Nachahmung von Tier- oder Instrumentallauten im Gesang, z.B. das Qaujimajatuqangit der Inuit, das georgische Krimanchuli, das irische Lilting oder die indischen Rhythmussprachen Bol und Solkattu. Wir werfen einen Blick auf schamanische und rituelle Traditionen, in denen Glossalien vorkommen, z. B. im samischen Joik, dem pymäischen Yèngè und den Vocables der Native Americans, und wir untersuchen wortlose emotionale Äusserungen, wie sie im keltischen Keening oder dem Schweizer Juchzen vorkommen.
Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
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Dozierende(r): | Dr. Lea Salome Hagmann |
03.12.2024: | 14:15 - 15:45 |
Ort: |
Uni Mittelstrasse Mittelstrasse 43 3012 Bern 1. Etage, 120 |
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