BA-Seminar: Mode und Choreografie
Dienstag, 03.12.2024
Das Verhältnis von Mode und Choreografie lässt sich unter verschiedenen Perspektiven betrachten. So liegen etwa der Präsentation von Mode teilweise sehr aufwändig gestaltete (choreografische) Inszenierungen zugrunde. In den Modenschauen etwa ab den 1960er-Jahren wurden Catwalks zu Bühnen und Defilees zu Spielformen immer spektakulärerer Performances (u.a. bei Alexander McQueen, Hussein Chalayan; Maria Grazia Chiuri usw.). Umgekehrt hat die Mode bzw. haben ‹modische› Kostüme jeweils die Choreografien der Tanzkunst (mit-)geprägt. Während Ballettreformer im 18. Jahrhundert forderten, die Perücken wegzuwerfen und die Fischbeinröcke abzustreifen, um den Körper im ‹natürlichen› Verhältnis zu präsentieren, vergrösserte sich mit der Kürzung der Röcke der Tänzerinnen im Laufe des 19. Jahrhunderts der Spielraum der Beine und brachte andere, neue Bewegungen auf die Bühne. Oder aber das Stoffliche der Kleidung selbst wurde – von Loïe Fuller über Anna Halprin bis zu Meg Stuart – wesentlicher Teil der Performance. Im Voguing wiederum verdichten sich Modepraxis und Tanz zur (anfänglich) subkulturellen Bewegung. Im Seminar sollen verschiedene Perspektiven und Phänomene im jeweiligen (Forschungs-)Kontext betrachtet und kulturwissenschaftliche, modetheoretische sowie tanzgeschichtliche Aspekte ebenso diskutiert werden wie Performanz-, Gender-, ästhetische oder soziale Fragen.
Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
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Dozierende(r): | Prof. Dr. Christina Thurner |
03.12.2024: | 14:15 - 16:00 |
Ort: |
Uni Mittelstrasse Mittelstrasse 43 3012 Bern 1. Etage, Raum 116 |
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