Einführung in die Anthropologie der Musikinstrumente
Dienstag, 03.12.2024
Musikinstrumente werden in der Musikwissenschaft gemeinhin nach der Hornbostel-Sachs-Systematik klassifiziert. Diese Kategorisierung nach der jeweiligen Spielweise (Idiophone, Membranophone, Chordophone, Aerophone sowie Elektrophone) ist einerseits sehr effizient, gleichzeitig aber auch abstrakt. Musikinstrumente sind jedoch auch in oftmals komplexe Kontexte eingebunden, werden, wie die Mbira in Zimbabwe, teilweise sogar als lebendig angesehen, haben besondere rituelle Bedeutungen (wie etwa die tibetische Chöd (oder Knochen-)Trompete), sind mit besonderen Herstellungsbedingungen verbunden (dazu gehört nicht nur die Auswahl des Klangholzes für Streichinstrumente, sondern auch das aufwendige Gussverfahren für einen Gamelan-Gong) – und können zu Spekulationsobjekten werden (wie etwa die Stradivari). Nicht zuletzt sind sie mit persönlichen Geschichten ihrer BesitzerInnen verbunden. Dieses Seminar möchte sich daher den Musikinstrumenten aus einer anthropologischen Perspektive annähern. Welche Bedeutung spielen die Instrumente für ihre Gesellschaft, ihre MusikerInnen? Welche Wirkung wird ihnen zugesprochen? Was macht die Faszination der Instrumente aus? Und wo lassen sich noch Besonderheiten – etwa auch in der Schweiz – entdecken? Das Seminar möchte verdeutlichen, dass Musikinstrumente zwar einerseits abstrakt klassifiziert werden können, sie für das tiefere Verständnis – einschliesslich der Auseinandersetzung mit der jeweiligen Musik – aber auch erfahren werden müssen. Geplant ist auch eine Exkursion entweder zu einer Musikinstrumentensammlung oder ins Toggenburg.
Veranstaltungsart: | Vorlesung/Seminar |
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Dozierende(r): | Prof. Dr. Britta Sweers |
03.12.2024: | 10:15 - 11:45 |
Ort: |
Uni Mittelstrasse Mittelstrasse 43 3012 Bern 1. Etage, 120 |
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